
Darmgesundheit
„Die Kraft des Baumes stammt aus seinen Wurzeln – die Kraft des Menschen aus seinem Darm.“
F. X. Mayr
Darm gut, alles gut?
Wie wichtig der Darm und eine gesunde Darmflora für unser Immunsystem sind, das dürfte wohl jedem bekannt sein. Doch Umweltgifte und Schadstoffe in der Nahrung, schlechte Ernährungsgewohnheiten und Bewegungsmangel – all das schwächt unsere Darmgesundheit zusehends. Dass dies aber nicht nur Auswirkungen auf Ihr Immunsystem, sondern auf den gesamten Organismus hat, ist nur wenigen in der vollen Dimension bewusst.
Darm-Hirn-Achse
Forscher in aller Welt sind aktuell einer Darm-Hirn-Achse auf der Spur. Sie stellen sich die Frage, wie die Darmflora das Gehirn krankmacht und wie sie es schützt. Was man weiß, ist, dass es eine enge Verbindung zwischen dem Darm und dem Gehirn gibt. Und zwar in beide Richtungen. Beide Organe kommunizieren miteinander über Nerven, Hormone, Immunbotenstoffe und mikrobielle Botenstoffe. Aufgrund dieses regen Informationsflusses können Veränderungen im Darm Änderungen der Gehirnfunktion und des Verhaltens mit sich bringen.
Ja, es gibt das Bauchgefühl tatsächlich. Und es hat enorme Auswirkungen auf unsere körperliche und seelische Gesundheit!
Damit rückt der Darm in naher Zukunft immer mehr in Zusammenhang zu Krankheiten wie Depressionen, Multiple-Sklerose, Schlaganfall, Parkinson oder Autismus.
Ein gestörter Darm macht krank
Unser Darm hat eine Oberfläche von bis zu 400 qm und ist damit größer als ein Tennisplatz. Neben seiner Hauptaufgabe – der Verdauung – produziert er lebenswichtige Vitamine, hält Schadstoffe fern und fungiert als unser größtes Immunsystem im Körper. Die Darmflora besteht aus Billionen von Mikroben und ist damit ein eigener Mikrokosmos. Wissenschaftlich bezeichnen die Mediziner die Gesamtheit an Mikroorganismen im Menschen als Mikrobiom. Eine gestörte Darmflora bzw. Mikrobiom zeigen sich in unzähligen Krankheiten.
Folgendes kann Ihr Mikrobiom aus der Balance bringen:
- Medikamente wie insbesondere Antibiotika, Cortison, Immunsuppressiva,
- einseitige und falsche Ernährung, zu viel Eiweiß, Fett und Zucker,
- Dauerstress.
Leaky Gut: der durchlässige Darm. Ursache vieler Erkrankungen?
Die Darmschleimhaut ist eine wichtige Barriere gegenüber schädlichen Noxen wie Allergenen, Krankheitserregern und Schadstoffen, wie z. B. Schwermetallen. Durch falsche Ernährung, zu schnellem Essen, Infektionserkrankungen oder eine dauerhafte, übermäßige Stressbelastung kommt es zu einer Veränderung des Mikrobioms und im weiteren Verlauf zu einer chronischen Entzündung der Darmschleimhaut. Die Darmschleimhaut nimmt Schaden und wird durchlässig.
Man bezeichnet diesen Zustand als „Leaky-Gut-Syndrom“. Das bedeutet: Durch Lücken in der Darmschleimhaut gelangen Stoffe in den Blutkreislauf, die dort auf keinen Fall hingehören. Das Immunsystem reagiert promt mit der Ausschüttung von Entzündungsstoffen. Die Folge ist die sogenannte silent inflammation. Dies ist häufig der Beginn von Allergien, aber auch von Autoimmunerkrankungen, Migräne, Asthma, diversen Hauterkrankungen sowie von chron. Gelenkschmerzen, häufigen Infekten oder Depressionen.
Darmsanierung – Diagnostik und Therapie
Durch gezielte Diagnostik und entsprechenden Therapien mit Probiotika und Mikronährstoffen lassen sich sowohl die Darmflora als auch die Darmschleimhaut gut wieder aufbauen. Wichtig sind ausführliche Stuhlanalysen durch ein Speziallabor, das folgende Parameter analysiert:
- Zusammensetzung der Darmbakterien,
- übermäßige Pilzbelastung,
- Hinweise auf das Vorhandensein von Verdauungsstörungen im Sinne einer Maldigestion oder Malabsorption,
- Hinweise auf eine Immunschwäche,
- Veränderungen der Schleimhaut bis hin zum Leaky-Gut-Syndrom.
Je nach Befund folgt eine individuell zusammengestellte Darmsanierung, die häufig mit einer Entgiftung beginnt und immer eine Ernährungsberatung beinhaltet.
Bei folgenden Erkrankungen ist eine Darmsanierung unbedingt anzuraten:
- Autoimmunerkrankungen
- Allergien
- alle Erkrankungen des Magen Darmtraktes
- häufige Atemwegsinfekten
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Migräne
- Diabetes
- Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises
- Multipler Sklerose
- AD(H)S
- psychische Erkrankungen (Depression, Angststörungen)
- nach jeder Antibiotika Gabe oder Chemotherapie